Europäische Bildungsinitiativen und nationale Bildungspolitik

Nationaler Bildungsbericht 2012

Der Nationale Bildungsbericht 2012 beinhaltet erstmals in Band 2 (Fokussierte Analysen bildungspolitischer Schwerpunktthemen) ein Kapitel zum Thema „Europäische Bildungsinitiativen und nationale Bildungspolitik. Erfahrungen und Bewertungen des nationalen Umgangs mit EU-Initiativen“. Verantwortliche Autorin war Maria Gutknecht-Gmeiner. 

Das Kapitel umreißt eingangs die Bedeutung der Internationalisierung bzw. Europäisierung für die österreichische Bildungspolitik und zeichnet die Entwicklung der EU-Bildungspolitik seit den römischen Verträgen 1957 nach.

Zwei Hauptstränge: Bildungsprogramme und EU-Bildungspolitik seit 2000

Im Hauptteil werden die beiden Hauptstränge der bildungspolitischen Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und deren Bedeutung für das österreichische Schulwesen aufgearbeitet. Dabei geht es um
1) die „Europäisierung von unten“ durch die Bildungsprogramme, insbesondere durch das „Programm für Lebenslanges Lernen“ sowie
2) die Entwicklung der EU-Bildungspolitik seit 2000 durch Soft-Governance-Prozesse im Rahmen der offenen Methode der Koordinierung. 

Das Kapitel vermittelt in aller Kürze einschlägiges Wissen zu diesen beiden Hauptsträngen, beschreibt und analysiert den Stand der Forschung in Österreich und entwickelt Empfehlungen. Eine Herausforderung stellte die fehlende wissenschaftliche Aufarbeitung der Internationalisierung bzw. Europäisierung der österreichischen Schulen dar.

Datensatz zur Beteiligung von Schulen an EU-Bildungsprogrammen

Für die Analyse der Bildungsprogramme wurde Befragungsdaten zu Nutzen und Wirkungen aus Sicht von Programmbeteiligten ausgewertet. Zusätzlich wurden Rohdaten zur Teilnahme von österreichischen Schulen seit 2000 mit Schulkennzahlen neu kodiert, um die Reichweite der Programme im Schulsektor und die Intensität der Teilnahme zu analysieren.

Qualitative Erhebung zum Umgang mit bildungspolitischen Initiativen der EU

Der Umgang Österreichs mit der Europäisierung der Bildungspolitik seit 2000 wird allgemein in Bezug auf die offenen Methode der Koordinierung nachgezeichnet. Dabei wird Bezug genommen auf das „Arbeitsprogramm allgemein und berufliche Bildung 2010„, in dem die offene Methode der Koordinerung in der Bildung erstmals angewandt wurde, sowie den aktuell gültigen „strategischen Rahmen Education and Training 2020“ (ET 2020) und die Strategie Europa 2020. Exemplarisch wurden zwei spezielle Politikbereiche für Österreich untersucht: die Entwicklungen zum Nationalen Qualifikationsrahmen und die Qualitätssicherung. Dazu wurden im Frühjahr 2012 mit 15 Schlüsselpersonen ExpertInneninterviews geführt.

Zitat

Gutknecht-Gmeiner, Maria (2012): Europäische Bildungsinitiativen und nationale Bildungspolitik: Erfahrungen und Bewertungen des nationalen Umgangs mit EU-Initiativen. Band 2 des Nationalen Bildungsberichts 2012, Kapitel 10, 395-427, Graz: Leykam. Download

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Nationalen Bildungsbericht 2012 finden Sie hier

  • Programm für Lebenslanges Lernen mehr
  • Nationaler Qualifikationsrahmen mehr
  • QualitätsInitiative Berufsbildung mehr
  • Schulqualität Allgemeinbildung mehr
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